In den letzten Tagen erreichen mich immer mehr dringende Notrufe von Menschen die auf der Straße leben müssen. Es geht in sehr vielen dieser Nachrichten an mich um wirklich elementare Probleme. Sogar Hunger wird sehr häufig genannt!
Hinzu kommen verschiedene gesundheitliche Probleme und immer wieder höre ich von akutem Geldmangel.
Viele Hilfseinrichtungen für Obdachlose haben geschlossen oder sind im Notbetrieb. Hinzu kommt, dass immer weniger Menschen auf den Straßen und Plätzen unterwegs sind. Dies hat zur Folge, dass den obdachlosen Menschen auf der Straße die Einnahmen wegbrechen.
Wenn man sich bis Corona noch mit dem Verkauf der Obdachlosenzeitung, dem Flaschensammeln und dem Betteln wenigstens halbwegs über Wasser halten konnte, so reichen die Einnahmen im Moment sehr oft nicht mal dazu, sich satt zu essen. Davon sich mal ein Erkältungsmedikament aus der Apotheke zu holen, ist nicht mal im Traum zu denken.
Weil Obdachlose in der Regel keinerlei Rücklagen haben, hat sich die Situation innerhalb der wenigen Tage der aktuellen Kontaktsperre zu einem wirklichen Drama entwickelt.
Zu dem bereits erwähnten Hunger, kommen Erkältungskrankheiten und unendlich viele andere Probleme.
Nun gibt es zwar einzelne Hilfsangebote von verschiedenen Hilfseinrichtungen sowie privaten Initiativen und Dank unserer wirklich großartigen Sozialsenatorin, Elke Breitenbach, laufen auch erste Hilfsmaßnahmen des Landes Berlin an.
Doch diese sind nur Tropfen auf einem großen, heißen Stein.
Besonders betroffen sind die psychisch kranken Obdachlosen, die oftmals überhaupt nicht verstehen, was gerade um sie herum vor sich geht. Und auch ausländische Obdachlose haben aufgrund der Sprachbarriere oftmals keine Ahnung was gerade passiert, geschweige denn eine Idee, wo sie Hilfe bekommen könnten.
Aus diesem Grund habe ich mich zu folgenden Schritten entschlossen.
Ich werde meinen aktuellen Job kündigen und mich nun mit all meiner Kraft den Menschen draußen auf den Straßen widmen. Wenigstens bis die aktuelle Krise vorbei ist.
Ich werde aufklären, auf Hilfsangebote hinweisen und alles in meinen Kräften stehende tun um den Leuten da draußen zu helfen.
Also genau dass, was ich seit meiner eigenen Obdachlosigkeit schon seit einigen Jahren sehr erfolgreich tue, nur noch intensiver eben.
Dazu brauche ich Geld.
Bisher habe ich meine Arbeit immer aus eigenen Mitteln finanziert und noch nie um Spenden gebeten, doch im Moment sieht es so aus, dass ich mein gesamtes Geld schon für diesem Zweck aufgewandt habe. Ich selbst habe gerade noch so viel, um auf Hartz-IV-Niveau bis zum nächsten Geldeingang leben zu können.
Mein Plan ist, die Obdachlosen direkt mit Geld auszustatten. Bisher habe ich Zehn-Euro-Scheine verteilt und auch Medikamente in der Apotheke gekauft. Zum Beispiel um Fieber zu senken oder Erkältungsbeschwerden zu lindern.
Geld zu geben ist Moment einfach die effektivste Methode um zu helfen. Es verringert die Infektionsgefahr für alle beteiligten Parteien bei der Übergabe oder auch gegenüber einer eventuellen Zubereitung oder dem Verpacken von Essensspenden.
Ich bitte Euch mich bei dieser wirklich wichtigen Arbeit zu unterstützen, indem ihr mir Geld sendet.
Jeder der mich kennt weiß, dass dieses Geld zu 100 Prozent bei den Menschen dort draußen auf den Straßen landen wird.
Fall Ihr ein paar Euro entbehren könnt, würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr über Betterplace eine Spende macht.
Die Situation ist wirklich ernst und jeder Euro wird gebraucht!
Ich will versuchen in den nächsten Tagen einen Verein zu diesem Zweck zu gründen. Dann kann ich auch Spendenquittungen ausstellen. Im Moment ist dies noch nicht möglich.
Ich bedanke mich herzlich bei allen, die dieser Aufruf erreicht.
André Hoek
Viel Erfolg!
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