Warum ich diesen Artikel schreibe
Es gibt Momente, in denen man innehält und zurückblickt. Nicht, weil man in der Vergangenheit leben möchte, sondern weil man verstehen will, was einen hierhergebracht hat.
Vor zehn Jahren stand ich an einem Punkt, an dem ich dachte, alles sei verloren. Heute weiß ich: Nichts war verloren – es hat sich nur alles verändert. Und mit dieser Veränderung bin auch ich ein anderer geworden.
Vielleicht kennst du meine Geschichte nicht. 2016 wurde ich obdachlos – ein Bruch, der mein Leben in eine völlig neue Richtung lenkte. 15 Monate auf der Straße haben nicht nur meine Sicht auf Menschen, Gesellschaft und Sicherheit verändert, sondern auch meine innere Haltung. Ich kämpfte mich zurück, gründete ein Unternehmen, schrieb ein Buch, hielt Vorträge – und doch war all das nur ein Teil eines viel größeren Prozesses. Die wirkliche Veränderung geschah nicht nur äußerlich, sondern tief in mir.
Dieser Artikel ist kein bloßer Rückblick. Er ist der Versuch, die Entwicklung der letzten Jahre in Worte zu fassen. Nicht als Abrechnung mit der Vergangenheit, sondern als ehrliche Reflexion darüber, was diese Zeit mit mir gemacht hat.
Es geht nicht darum, was mir widerfahren ist – es geht darum, was daraus geworden ist. Welche Fragen ich mir heute stelle. Welche Überzeugungen geblieben sind und welche sich aufgelöst haben. Wie sich mein Blick auf die Welt, auf Menschen und auf mich selbst verändert hat.
Ich habe viel verloren – aber auch vieles gewonnen, das ich vorher nicht einmal gesucht habe.
Dieser Text ist nicht nur für mich. Vielleicht erkennst du dich in einigen Gedanken wieder. Vielleicht fordert er dich heraus. Vielleicht hilft er dir, deine eigene Geschichte mit neuen Augen zu sehen.
Und wenn er dich zum Nachdenken bringt – dann hat er seinen Zweck erfüllt.