Diese Diagnose war eine Art Erleuchtung. Sie erklärte, warum ich anders bin, warum ich anders denke und warum ich oft Schwierigkeiten habe, mich in eine Welt einzufügen, die mir fremd erscheint. Es war, als hätte ich endlich das fehlende Puzzlestück gefunden, das mein Leben erklärt.
Doch das war nicht die einzige Besonderheit in meinem Leben. Schon zuvor erfuhr ich, dass ich hochbegabt bin – mit einem IQ von 143. Das klingt vielleicht beeindruckend, aber eine Hochbegabung ist nicht immer ein Segen. Oft habe ich mich gefragt, wie ich diese Begabung nutzen könnte, doch bis heute habe ich darauf keine zufriedenstellende Antwort gefunden.
Dieser Artikel ist mein Versuch, euch mitzunehmen in meine Welt – eine Welt voller außergewöhnlicher Stärken, aber auch vieler Herausforderungen. Vielleicht erkennt ihr euch selbst in meinen Erfahrungen wieder oder bekommt ein besseres Verständnis dafür, wie sich Asperger-Autismus und Hochbegabung auf das Leben eines Menschen auswirken können. In jedem Fall: Willkommen in meinem Leben.
Ein Leben mit zwei Besonderheiten
Asperger-Autismus und Hochbegabung – zwei Begriffe, die für Außenstehende vielleicht beeindruckend oder gar faszinierend klingen. Doch für mich sind sie weniger Etiketten als vielmehr eine Beschreibung meiner täglichen Realität. Diese beiden Besonderheiten prägen, wie ich die Welt wahrnehme und wie ich mit ihr interagiere. Dabei sind sie Segen und Herausforderung zugleich.
Stellt euch vor, ihr lebt Jahrzehnte mit einem unbestimmten Gefühl, anders zu sein. Ihr wisst, dass ihr schneller denkt, komplexer wahrnehmt und oft in Mustern denkt, die andere nicht verstehen. Aber ihr könnt es nicht benennen. So war es bei mir – bis ich 53 Jahre alt war. Die Diagnose Asperger-Autismus war für mich ein Wendepunkt. Endlich verstand ich, warum ich mich in sozialen Situationen oft überfordert fühle, warum ich die Welt anders wahrnehme und warum viele meiner zwischenmenschlichen Erlebnisse von Missverständnissen geprägt waren. Diese Erkenntnis hat mein Leben nicht einfacher gemacht, aber sie hat mir geholfen, mich selbst besser zu verstehen.
Zusätzlich zu dieser späten Diagnose gibt es in meinem Leben noch eine weitere Besonderheit: meine Hochbegabung. Mit einem IQ von 143 gehöre ich zu den zwei Prozent der Menschen mit außergewöhnlichen kognitiven Fähigkeiten. Ich kann Probleme schnell analysieren und habe oft schon eine Lösung parat, bevor andere das Problem überhaupt vollständig verstanden haben. Doch diese Fähigkeit bringt nicht nur Vorteile. In Meetings etwa finde ich oft schnell eine Lösung und äußere sie – nur um festzustellen, dass sie von den anderen abgelehnt wird. Nach stundenlangen Diskussionen kommen die Kollegen dann doch zu genau meiner Lösung, die sie dann häufig als ihre eigene präsentieren. Diese Diskrepanz zwischen meinen Denkprozessen und denen meines Umfelds ist frustrierend und verstärkt oft das Gefühl, nicht dazuzugehören.
Die Kombination aus Asperger-Autismus und Hochbegabung ist wie ein zweischneidiges Schwert. Sie schenkt mir die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und tiefes Wissen zu erlangen – wie etwa in meinem Spezialinteresse, der Theologie. Aber sie führt auch dazu, dass ich mich oft wie ein Fremder in einer Welt fühle, die nach Regeln funktioniert, die ich nicht begreife. Es ist, als hätte man mich von einem anderen Planeten kommend hier zurückgelassen und vergessen.
Stärken und Herausforderungen
Eine meiner größten Stärken ist meine Fähigkeit, Wissen schnell aufzunehmen und zu verarbeiten. Einen Roman lese ich an einem Tag, und auch Fachliteratur – besonders aus der Theologie – fällt mir leicht. Theologie ist nicht nur ein Interessensgebiet, sondern eine echte Leidenschaft für mich. Ich habe mehr als 1.000 Bücher zu diesem Thema in meinem Besitz. Ich forsche tief, auch in Altgriechisch und Hebräisch, um die Ursprünge der Texte zu verstehen. Für mich ist das keine Mühe, sondern ein Weg, die Welt auf einer tieferen Ebene zu begreifen.
Doch mit diesen Stärken kommen auch Herausforderungen, die meinen Alltag prägen. Eine der größten Hürden ist die soziale Interaktion. Selbst einfache Alltagssituationen wie das Brötchenholen beim Bäcker sind für mich angstbesetzt. Ich weiß nie genau, ob ich mich richtig verhalte oder ob ich etwas falsch mache. Diese Unsicherheiten führen oft zu Missverständnissen, die von stillem Rückzug bis hin zu Aggressionen anderer reichen können.
Beruflich fällt es mir schwer, mich in Teams einzufügen. Besonders problematisch ist es, wenn ich Anweisungen befolgen soll, von denen ich weiß, dass sie nicht zum Erfolg führen. Es kostet mich enorme Energie, Aufgaben umzusetzen, die meiner eigenen Logik widersprechen. Diese Diskrepanz zwischen meinem analytischen Denken und den Anforderungen meines Umfelds hat mich oft frustriert. Aus diesem Grund war ich fast die gesamte Zeit meines Lebens selbständig oder als Freelancer unterwegs.
Meine Stärken und Herausforderungen sind untrennbar miteinander verbunden. Die Fähigkeit, tief zu denken und zu analysieren, isoliert mich manchmal von anderen, die die Welt anders wahrnehmen. Dennoch sind es genau diese Eigenschaften, die mich zu dem Menschen machen, der ich bin – mit all meinen Besonderheiten.
Der Alltag: Routinen und Anpassungen
Routinen sind für mich mehr als nur eine Möglichkeit, meinen Alltag zu strukturieren – sie sind mein Anker in einer Welt, die sich oft chaotisch und unberechenbar anfühlt. Jede Kleinigkeit in meinem Tag folgt einem festen Schema, das mir Sicherheit gibt. Mein Morgen beginnt immer gleich: eine Schüssel Haferflocken mit Milch und Stevia, dazu eine Tasse Kaffee. Diese Mahlzeit ist seit Jahren mein Standard. Wenn ich in einem Hotel bin und plötzlich auf ein Brötchen ausweichen muss, fühlt sich das für mich nicht nur ungewohnt, sondern regelrecht falsch an.
Diese Präzision zeigt sich nicht nur in meinen Mahlzeiten, sondern in allen Bereichen meines Lebens. Jeder Gegenstand in meiner Wohnung hat einen festen Platz. Ich muss nie etwas suchen, weil ich genau weiß, wo alles liegt – selbst in meiner „Kramschublade“, die für Außenstehende vielleicht wie ein chaotischer Haufen wirkt. Für mich ist sie perfekt organisiert. Ich kann blind hineingreifen und finde genau das, was ich suche. Diese Ordnung hilft mir, mich sicher zu fühlen und meine Energie auf wichtigere Dinge zu konzentrieren.
Mein Tagesablauf ist ebenso genau strukturiert. Ich stehe jeden Morgen zur gleichen Zeit auf, frühstücke, arbeite, mache meinen Einkauf, trinke einen Kaffee beim Bäcker, arbeite weiter, mache Sport, lese und gehe pünktlich um 22 Uhr ins Bett. Diese Gleichmäßigkeit ist für mich unverzichtbar. Sie schafft Vorhersehbarkeit in einer Welt, die sich oft überwältigend anfühlt.
Doch so stabil meine Routinen sind, so herausfordernd sind die sensorischen Empfindlichkeiten, mit denen ich jeden Tag konfrontiert bin. Licht, Lärm und Berührung – Dinge, die viele Menschen kaum wahrnehmen, sind für mich oft überwältigend. Grelles Sonnenlicht zwingt mich, mit selbstabdunkelnden Brillen zu arbeiten, und Autoscheinwerfer, die zu hoch eingestellt sind, rauben mir oft völlig die Sicht. Lärm, wie er in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Großraumbüros herrscht, ist für mich fast unerträglich. Ohne meine Noise-Canceling-Kopfhörer könnte ich solche Situationen nicht bewältigen.Auch körperlicher Kontakt stellt eine Herausforderung dar. Selbst einfache Gesten wie ein Händedruck oder eine Umarmung empfinde ich oft als unangenehm. Freunde und enge Bekannte wissen das inzwischen und respektieren meine Grenzen. Aber in neuen Situationen halte ich diese Form des Kontakts aus Höflichkeit aus, auch wenn es mich innerlich belastet.
Meine Routinen und Anpassungen sind meine Werkzeuge, um mit diesen täglichen Herausforderungen umzugehen. Sie geben mir Struktur und Stabilität in einer Welt, die oft unvorhersehbar ist, und helfen mir, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Emotionale Tiefe und soziale Isolation
Emotionen sind für Menschen mit Asperger-Autismus oft ein widersprüchliches Feld. Sie werden intensiv und tief erlebt, aber nicht immer auf die Weise, wie andere es erwarten. Für mich bedeutet das, dass Gefühle einen starken Einfluss auf mein Leben haben, ohne dass ich sie leicht ausdrücken kann. Als meine Frau mich verließ, war das ein Wendepunkt, der alles veränderte. Die Emotionen, die ich damals durchlebte, waren so überwältigend, dass sie mein Leben für Jahre aus der Bahn geworfen haben. Die Trennung führte zu einer Kette von Ereignissen – von Alkoholsucht über Obdachlosigkeit bis hin zu einem 20-tägigen Koma. Diese Tiefe der Empfindung ist typisch für viele von uns, die mit Asperger-Autismus leben: Wir fühlen stark, aber das richtige Ventil für diese Gefühle zu finden, ist oft schwer.
Noch schwieriger wird es, wenn es darum geht, die Emotionen anderer Menschen zu verstehen. Ich nehme die Gefühle meines Gegenübers nicht intuitiv wahr, sondern analytisch. Statt automatisch „mitzufühlen“, beobachte ich, was gesagt wird, wie jemand sich bewegt, und versuche, daraus logisch zu schließen, was diese Person empfindet. Das führt nicht selten zu Missverständnissen. Ein Gesprächspartner, der erwartet, dass ich seine Gefühle intuitiv erkenne, wird sich vielleicht enttäuscht oder missverstanden fühlen. Diese analytische Wahrnehmung, die für mich ganz natürlich ist, wird oft als distanziert oder gar unempathisch wahrgenommen – obwohl ich das Gegenteil empfinde.
Viele Menschen mit Asperger-Autismus kennen dieses Spannungsfeld. Unsere Emotionen sind da, oft sehr intensiv, aber sie passen nicht immer zu den sozialen Erwartungen. Das hat dazu geführt, dass ich in meinem Leben mit Vorurteilen konfrontiert wurde: Man hielt mich für gefühlskalt, unempathisch oder sogar aggressiv. Dabei lag mir nie etwas ferner. Diese Missverständnisse sind für mich ein zentraler Grund, warum ich mich heute stärker zurückziehe. Nach Jahren der Enttäuschung und Verletzung lasse ich nur noch wenige Menschen in mein Leben. Es ist ein notwendiger Schutz, aber einer, der seinen Preis hat.
Trotzdem bleibt der Wunsch nach Verbindung. Wie viele andere Betroffene sehne ich mich nach tragfähigen Beziehungen – nach Menschen, die bereit sind, meine Eigenheiten zu akzeptieren und den Versuch unternehmen, mich wirklich zu verstehen. Doch die Balance zwischen Schutz und Offenheit ist eine der größten Herausforderungen, mit denen ich mich immer wieder auseinandersetze.
Zukunftsperspektiven: Ratlosigkeit und Hoffnung
Die Zukunft ist für viele Menschen mit Asperger-Autismus und Hochbegabung eine offene Frage – und oft auch ein belastendes Thema. Für mich ist sie das in besonderem Maße. In meinem jetzigen Zustand, geprägt von Depressionen und gesundheitlichen Einschränkungen, fällt es mir schwer, eine klare Perspektive zu entwickeln. Manchmal fühlt es sich an, als stünde ich vor einer unüberwindbaren Mauer, hinter der ein unbekanntes Leben wartet, für das ich keine Blaupause habe.Ich weiß, dass ich rein statistisch gesehen noch 20 Jahre zu leben habe. Doch wenn ich mir vorstelle, diese Zeit in meinem jetzigen Alltag zu verbringen – mit meinen Büchern, meinem Sport und ein oder zwei Menschen um mich herum –, dann gibt mir das wenig Befriedigung. Bücher, die ich liebe und die mir Halt geben, können die Lücke von erfüllenden sozialen Verbindungen nicht schließen. Sport hilft mir, Spannungen abzubauen und meinen Körper zu stärken, aber er ist kein Ersatz für eine tiefere Sinnhaftigkeit.
Diese Unsicherheit, diese Ratlosigkeit ist für viele Menschen mit meinen Besonderheiten typisch. Einerseits sind da die Stärken und Talente, die wir haben – unsere analytischen Fähigkeiten, unser tiefes Wissen, unsere Ausdauer. Andererseits stehen diesen Fähigkeiten oft Hindernisse gegenüber, die wir nur schwer überwinden können: unsere gesundheitlichen Einschränkungen, die Angst vor sozialen Verletzungen und die Unsicherheit, wie wir unser Potenzial in einer Welt nutzen können, die so anders funktioniert als wir.
Doch trotz all dieser Unsicherheiten gibt es Hoffnung. Ich weiß, dass ich nicht allein bin. Es gibt andere Menschen, die ähnliche Herausforderungen erleben, und es gibt Momente, in denen ich daran glaube, dass noch Veränderungen möglich sind – dass ich neue Wege finden kann, um mein Leben erfüllender zu gestalten. Diese Hoffnung ist wie ein leiser Begleiter, der mir zeigt, dass nicht alles in Stein gemeißelt ist. Und vielleicht geht es dir genauso: Auch wenn der Weg vor dir unsichtbar scheint, heißt das nicht, dass er nicht existiert.
Eine Botschaft an Dich
Wenn du selbst mit Asperger-Autismus, Hochbegabung oder beidem lebst, möchte ich dir eines sagen: Du bist nicht allein. Vielleicht hast du ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich – das Gefühl, nicht in diese Welt zu passen, ständig missverstanden zu werden oder zu kämpfen, um deinen Platz zu finden. Vielleicht fühlst du dich manchmal wie ein Besucher auf einem fremden Planeten, der versucht, die Sprache und Kultur der Bewohner zu lernen, aber immer wieder an unsichtbaren Grenzen scheitert.
Was ich aus meinem Leben gelernt habe, ist, dass es in Ordnung ist, anders zu sein. Ja, unsere Besonderheiten bringen Herausforderungen mit sich – sei es die Angst vor sozialen Situationen, die Überforderung durch sensorische Reize oder das Gefühl, dass unsere Fähigkeiten oft ungenutzt bleiben. Aber sie machen uns auch zu dem, was wir sind: Menschen mit einer einzigartigen Sicht auf die Welt, einer besonderen Tiefe und einer Stärke, die vielleicht nicht immer sichtbar ist, aber da ist.
An dich, der du vielleicht ein Angehöriger, Freund oder Kollege eines Menschen mit Asperger-Autismus bist: Nimm dir Zeit, wirklich zuzuhören. Wir wirken vielleicht manchmal distanziert oder verschlossen, aber in uns steckt eine Welt voller Emotionen und Gedanken. Manchmal brauchen wir nur jemanden, der bereit ist, uns ohne Vorurteile zu begegnen und unsere Eigenheiten als Teil von uns zu akzeptieren.
Und schließlich: Lass dich nicht entmutigen, egal auf welcher Seite du stehst. Ob du selbst betroffen bist oder jemanden mit Asperger-Autismus und Hochbegabung in deinem Leben hast – Verständnis, Geduld und Offenheit können Brücken bauen, die vieles möglich machen. Es mag ein langer Weg sein, aber jeder Schritt lohnt sich.
FAQ: Ein Einblick in das Leben mit Asperger-Autismus und Hochbegabung
1. Was bedeutet es, Asperger-Autismus und Hochbegabung zu haben?
Diese Kombination beschreibt Menschen, die auf eine besondere Weise denken, fühlen und wahrnehmen. Asperger-Autismus führt zu einer intensiven Verarbeitung von Sinneseindrücken, einem analytischen Zugang zu Emotionen und Herausforderungen in sozialen Interaktionen. Hochbegabung verstärkt diese Besonderheiten durch eine außergewöhnliche Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und Informationen schnell zu verarbeiten. Beides zusammen kann ein Leben voller Stärken, aber auch Herausforderungen bedeuten.
2. Warum empfinden viele Betroffene soziale Situationen als schwierig?
Menschen mit Asperger-Autismus fehlt oft die intuitive Fähigkeit, soziale Codes und unausgesprochene Regeln zu erkennen. Einfache Situationen wie das Einkaufen beim Bäcker können stressig sein, weil es Unsicherheiten darüber gibt, ob das Verhalten „richtig“ ist. Missverständnisse und negative Reaktionen anderer verstärken diese Ängste, was zu Rückzug führen kann.
3. Was bedeutet es, sensorisch empfindlich zu sein?
Für viele Betroffene sind Sinneseindrücke wie Licht, Lärm oder Berührung überwältigend. Ein grelles Licht kann so unangenehm sein wie ein direkter Schmerz, laute Umgebungen wie ein Großraumbüro wirken oft wie ein Angriff auf das Nervensystem. Diese Empfindlichkeiten führen dazu, dass sich viele Menschen mit Asperger-Autismus gezielt vor Reizüberflutung schützen, etwa durch Noise-Canceling-Kopfhörer oder abgedunkelte Räume.
4. Warum wirken Menschen mit Asperger-Autismus manchmal distanziert oder unempathisch?
Dieses Verhalten ist oft ein Missverständnis. Viele Betroffene nehmen Emotionen analytisch wahr und haben Schwierigkeiten, sie intuitiv zu erkennen. Das führt dazu, dass ihre Reaktionen manchmal als „unpassend“ oder „kalt“ wahrgenommen werden, obwohl sie sehr tief empfinden. Sie zeigen ihre Emotionen einfach auf eine andere Weise.
5. Wie erleben Betroffene die eigene Hochbegabung?
Hochbegabung bringt oft außergewöhnliche Denkfähigkeiten mit sich, wie schnelles Lernen und die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen. Doch für viele Betroffene ist es schwer, diese Begabung in den Alltag zu integrieren. Ein hoher IQ hilft wenig, wenn soziale oder emotionale Barrieren den beruflichen oder persönlichen Erfolg behindern.
6. Warum sind Routinen für Menschen mit Asperger-Autismus so wichtig?
Routinen geben Sicherheit und Struktur in einer Welt, die oft chaotisch und unvorhersehbar wirkt. Feste Abläufe reduzieren Stress und ermöglichen es, die eigene Energie gezielt für andere Aufgaben einzusetzen. Schon kleine Abweichungen, wie ein ungewohntes Frühstück im Hotel, können das Gefühl von Sicherheit stören.
7. Welche Vorurteile begegnen Menschen mit Asperger-Autismus häufig?
Viele Betroffene werden als gefühlskalt, aggressiv oder sogar „dumm“ wahrgenommen – Vorurteile, die oft auf Missverständnissen basieren. In Wirklichkeit sind Menschen mit Asperger-Autismus oft tief emotional, hochsensibel und verfügen über außergewöhnliche Stärken. Diese Vorurteile entstehen, weil ihre Art zu denken und zu kommunizieren nicht immer den sozialen Normen entspricht.
8. Warum ziehen sich viele Betroffene sozial zurück?
Soziale Isolation ist oft ein Schutzmechanismus. Nach vielen negativen Erfahrungen, etwa Missverständnissen oder verletzenden Reaktionen, entscheiden sich viele Betroffene, nur wenige Menschen in ihr Leben zu lassen. Gleichzeitig bleibt oft der Wunsch nach echten Verbindungen bestehen – es ist eine schwierige Balance zwischen Schutz und Offenheit.
9. Wie kann man Menschen mit Asperger-Autismus besser unterstützen?
Das Wichtigste ist Verständnis. Nehmt euch Zeit, zuzuhören und Vorurteile abzubauen. Respektiert die Grenzen der Betroffenen, etwa bei sensorischen Empfindlichkeiten oder sozialem Rückzug, und seid geduldig. Kleine Gesten wie das Akzeptieren von Routinen oder das Vermeiden von Überforderung können einen großen Unterschied machen
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