5. Mai 2015

Glaube - Kann ich mir aussuchen ob es Gott gibt?

Manchmal werde ich von Leuten auf meinen Glauben hin angesprochen. Wenn ich dann davon berichte, hören mir die meisten zumindest für eine Weile zu und sagen dann in etwa solche Sätze wie: "Ich glaube nicht daran" oder "Ich glaube nicht an Gott". Gemeint ist, dass sie nicht an die Existenz Gottes glauben.
Aber auch von Christen hört man immer wieder, zum Beispiel wenn es um die Wunder in der Bibel geht: "Das muss man eben glauben".
Allerdings ist dies die falsche Herangehensweise, wenn es um den christlichen Glauben geht.
Das Wort "Glauben" impliziert, dass man es sich aussuchen kann ob man daran glaubt oder nicht. Das ist aber nicht der Fall!

Da ich, wie immer, alles ganz genau wissen muss, habe ich mir mal den altgriechischen Text vorgenommen, in dem das Neue Testament ursprünglich mal aufgeschrieben wurde. Nein, nein ich kann das nur ganz rudimentär, habe mich aber mit einigen Hilfsmitteln durch die entsprechenden Textpassagen gekämpft.

Im Altgriechischen stehen da folgende Worte:
  • πίστις (pistis) = Glaube
  • πιστεύω (pisteuó) = glauben
  • πιστός (pistos) = zuverlässig, treu
Im  Neuen Testament steht auch häufig die Kombination πιστεύω είς (pisteuó eis) = im Sinne von "...ich glaube an..." und nicht "...ich glaube ob...".
Auch sagt Jesus in Markus 11,22: "...ἐχετε πίστιν θεοῦ..." (echete pistin theou) = "...habt Glauben an Gott...". Im Sinne von "vertraut ihm".

Eigentlich müsste man statt des Wortes "Glauben", mit dem Begriff "Vertrauen" übersetzen. In der lateinischen Bibel (Vulgata) wurde dies mit dem Wort "credere" auch getan. Das wir den Begriff "Glauben" heute so oft missverstehen, hat uns der alte Luther eingebrockt. Allerdings ohne böse Absicht.
Zu seiner Zeit war das Wort Vertrauen anders belegt.
Vertrauen stammt aus dem Bereich der Ehe also wie "trauen vor dem Traualtar" oder ein "Paar miteinander vertrauen".
Die Sprache Luthers war das Mittelhochdeutsche in dem naturgemäß viele Begriffe aus dem Althochdeutschen vorkamen.

2. Mai 2015

Zum Leben begnadigt

Gnade.
Ich denke diesen Begriff kann man erst wirklich erfassen, wenn man selbst einmal begnadigt worden ist.
Natürlich hat das jeder schon mal erlebt. Wenn man als Kind etwas ausgefressen hat und die Mama oder der Papa statt eine Strafe zu verhängen gesagt haben: "Ist in Ordnung. Mach es aber nicht noch einmal". Puh, noch Mal Glück gehabt...
Das Gleiche ist den meisten wohl schon mal bei guten Freunden, auf der Arbeitsstelle oder sonst irgendwo im Leben passiert.
Erinnern Sie sich wie gut es getan hat und wie befreit man sich danach gefühlt hat. Eine neue Chance! Mir ist vergeben worden.

Mir selbst ist auch schon einmal so gegangen. Vor vielen Jahren habe ich mal wirklich Mist gebaut. Ich saß in Untersuchungshaft und mich erwartete eine Mindesthaftstrafe von fünf Jahren. Das Strafgesetzbuch ließ keine andere Möglichkeit zu.
Vor Gericht habe ich dann wahrheitsgemäß geschildert wie es zu der Tat gekommen war und die Richterin ließ sich erweichen. Statt mich wegen meines tatsächlichen Vergehens für viele Jahre ins Gefängnis zu schicken, wandte sie einen juristischen Winkelzug an und verurteilte mich zu einer Strafe wegen vorsätzlichen Vollrauschs, unter dem ich meine Tat begangen hatte. Das Ergebnis war dass ich eine Bewährungsstrafe bekam und nach der Verhandlung das Gefängnis verlassen konnte. Ich war begnadigt.

18. September 2014

Mit Trennung und Verlust umgehen

Life under construction...
Jeder wird im Leben früher oder später mit dem Schmerz des Verlustes konfrontiert. Sei es wenn die Eltern sterben, der Tod auf andere Weise in das eigene Leben tritt oder wenn Paare sich, nach oft langjähriger Beziehung, trennen. Jedes Mal spielen sich große Dramen ab, die oftmals sehr tief gehen.
Doch jeder hat seine persönliche Art mit diesem Schmerz umzugehen. Die Einen finden schon nach kurzer Zeit ins Leben zurück, während andere viele Jahre oder für immer unter diesem Schmerz leiden, oder daran zerbrechen.
Da stellt sich die Frage, was bei beiden Gruppen unterschiedlich abläuft, fast von selbst.
Ist die eine Gruppe eventuell hartherziger und ihr gehen diese Ereignisse nicht so nahe, oder hat die andere Gruppe einfach zu dicht am Wasser gebaut und ist viel zu emotional?

Keine der beiden Antworten ist richtig. Zumindest in weiten Teilen nicht.
Der Unterschied zwischen beiden Gruppen liegt in der Sichtweise auf den Schmerz.

29. August 2014

Shogi

Seit wir Daheim keinen Fernseher mehr benutzen, sind wir mehr und mehr dazu übergegangen, uns die Freizeit mit einem Buch oder mit dem spielen verschiedenster Spiele zu vertreiben.
Zu unseren Favoriten zählen Kartenspiele wir Poker, Rommé oder auch Gin-Rommé. Daneben haben wir eine Spielekonsole mit etwa 100 verschiedenen Spielen und dazu noch diverse Brettspiele wie Backgammon, Go oder auch Schach.

Eigentlich kam ich mehr aus Zufall zum Shogi.
Als ein Bekannter von mir Japan besuchte, bat ich ihn mir ein Go-Spiel mitzubringen. Da mein Bekannter allerdings in die Kategorie "Zerstreuter Professor" fällt, hatte dieser nicht richtig zugehört und stand nun in Japan im Laden und wusste nicht mehr welches Spiel er nun nehmen sollte. Zur Sicherheit kaufte er zwei. Ein Go- und ein Shogi-Spiel.

Asiatische Spiele haben es mir schon seit einiger Zeit angetan. Allen voran ist hier das Spiel Go zu nennen. Doch wenn ich ehrlich bin, fehlte mir irgendwie der Zugang zu diesem Spiel. Im Klartext habe ich fast jedes Spiel verloren, dass ich je gespielt habe. Und dies trotz des Lesens und Auswertens von verschiedenen Lehrbüchern und der Möglichkeit ein umfangreiches Lehrprogramm mit Übungsmöglichkeiten auf meiner Spielekonsole zu durchlaufen. Manches im Leben geht eben einfach nicht.

1. März 2014

Überwachung - Was ist alles möglich?

In den letzten Monaten hat das Thema Überwachung in den Medien ziemlich große Wellen geschlagen. Die Meinungen reichten von: „...ich habe nichts zu verbergen...“, bis zu: „...das kann ja wohl nicht wahr sein...“.
Ich persönlich gehöre eher der letzten Gruppe an. Aber dies nur am Rande.

Heute möchte ich mich damit beschäftigen, wie weit die technischen Möglichkeiten der Überwachung bereits gediehen sind. Dabei kommt sowohl das Thema Big Data zur Sprache, aber auch Überwachungsmöglichkeiten, die inzwischen so alltäglich geworden sind, dass sie kaum noch Jemand bemerkt.
Ich setze jetzt mal meinen Hut aus Aluminiumfolie auf und begebe mich ins orwellsche Reich der Überwachung und Kontrolle.

Vor etwa 15 Jahren hatte ich einen Bekannten, der fest davon überzeugt war, dass in jedem Fernseher eine Kamera eingebaut ist, mit der man in die Wohnzimmer der Leute schauen konnte. Ob dies nun stimmt, bezweifle ich mal, da ich als Kind diverse Fernseher demontiert habe, inklusive anschließendem Zerdeppern der Bildröhre. Eine Kamera habe ich nie gefunden.
Das Einzige, was damals denkbar gewesen wäre, war die Möglichkeit des Abhörens über den Telefonanschluss. Mit den damaligen Mikrofonen aber eher unwahrscheinlich.

Heute ist die Technik nicht bloß einen Schritt, sondern einen ganzen Kilometer weiter.
Beginnen wir doch mal mit dem Telefon. Speziell mit den fast schon vergötterten Handys.
Julian Assange schreibt in seinem Buch Cypherpunks - Unsere Freiheit und die Zukunft des Internets einen ziemlich bezeichnenden Satz:
„...ein Mobiltelefon ist ein tragbares Überwachungsgerät, mit dem man auch telefonieren kann...“. 
Wollen wir doch mal sehen, ob er Recht hat.
Welche Teile eines Handys könnten für eine Überwachung gut sein?